Heckenbraunelle
18/12/08 Am Vormittag dieses kalten trüben Tages entdeckte ich eine Heckenbraunelle, die so unauffällig und schnell über den Gartenboden huschte, daß ich das Fernglas brauchte, um sicher zu sein, daß es sich nicht um eine Maus handelte. Als Insektenfresser verläßt uns diese Art in Bayern spätestens im November. Anfang März kehrt sie als einer der ersten Frühjahrsboten zurück. Vereinzelt überwintern Heckenbraunellen auch bei uns. So konnte ich am 11. Januar 2003 ein Individuum am Südrand des Speichersees beobachten. Doch das unscheinbare Aussehen wie auch Verhalten sorgen wohl dafür, daß Heckenbraunellen häufig übersehen werden. Das braune, längsgestreifte Rückengefieder, der mausgraue Kopf und die graue Unterseite mit brauner Flankenstrichelung ergeben eine perfekte Tarnung. Zudem bewegen sich Heckenbraunellen meist mehr "rutschend" als laufend höchst unauffällig in der Laubschicht des Bodens. Lediglich der Gesang wird gern von hoher Warte vorgetragen, doch so quietschend, wie das klingt, wird wohl mancher eher an eine Ölkanne erinnert als an einen werbenden Vogel. Überraschend erscheint die Heckenbraunelle mit fortgeschrittener Brutzeit immer wieder in der offenen Feldlandschaft im Moos, wo sie gern in Raps- oder auch Getreideschlägen ihr einfaches Lied vorträgt. Das verwundert, da sie eigentlich als ein Vogel der gehölzreichen Wald- und Parklandschaft gilt.