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Gemeindeblatt-Artikel

Landesgartenschau Kirchheim 2024

03/2023 - Roden für die Artenvielfalt

Artenschutz ist auch deshalb herausfordernd, weil es viele verschiedene Lebensformen in völlig unterschiedlichen Lebensräumen gibt. Viele zerstören wir Menschen, einige schaffen wir neu. Im besten Fall als Mischung aus Engagement und Ausprobieren. Die BN-Ortsgruppe ist hier immer wieder vor Ort, beobachtet und fordert heraus, packt auch gern mit an.

Ein Beispiel ist die derzeit durchführte Pflegemaßnahme einer Kiesweiherfläche im Aschheimer Moos, eine sogenannte Ausgleichsfläche: Ausgleichsflächen gleichen zumindest teilweise die durch Bauvorhaben entstehende Naturzerstörung (Versiegelung und Flächenfraß) aus und sind gesetzlich vorgeschrieben. Sie müssen sinnvoll angelegt und gepflegt werden. Die Pflege wird zwar inzwischen etwas mehr, aber immer noch zu wenig beachtet.

Im Fall der Kiesweiherfläche bedeutet Pflege ein Entfernen der Verbuschung und Wiederherstellen einer möglichst nährstoffarmen „heißen“ Kiesfläche. Diese ist ungeeignet für die meisten Pflanzen, Tiere und Waldliebhaber :-). Aber manche heimischen Arten - wie der Flussregenpfeifer - überleben nur auf genau solchen Flächen. Diese nährstoffarmen Gebiete sind rar geworden und benötigen aktive Pflege durch den Menschen, damit sie nicht durch schnellwachsende nährstoffliebende Pflanzen überwuchert werden. 

Die für diese Ausgleichsfläche zuständige Autobahn GmbH hat mit den notwendigen Frühjahrsvorbereitung begonnen (Rodung auf der Fläche). Wir sind gespannt, ob und welche der gewünschten sensiblen, seltenen Arten sich einfinden.

Was kann der Naturliebhaber tun (außer beim BN mitmachen): Diese ausgewiesenen Flächen NICHT betreten, besonders nicht von März bis September. Und im eigenen Garten und auf dem Balkon, an sonnigen Ecken, geeignete Sand- und Steinbeete anlegen, z.B. für Sandbienen.