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Gemeindeblatt-Artikel

Landesgartenschau Kirchheim 2024

9/2023 - Hornissen - friedliche Insektenjäger

Hornissen lösen instinktiv Unbehagen aus, doch sie sind wie Hummeln erstaunlich tolerante Tiere. Sie bleiben ohne vorausgegangene Störung friedlich und sind wesentlich scheuer und berechenbarer als Honigbienen oder Wespen. Im Gegensatz zu ihren kleineren Verwandten wollen sie am kuchengedeckten Kaffeetisch nicht naschen – höchstens Wespen jagen.

Allen gruseligen Legenden zum Trotz ist ihr Stich nicht gefährlicher als ein Bienen- oder Wespenstich. Nicht mal die Stiche eines ganzen Stammes von mehreren hundert Tieren können einen gesunden Menschen töten. Aber schmerzhaft ist ein Stich natürlich allemal und Allergiker müssen, wie bei vielen Insektenstichen, aufpassen. Manchmal hängt das Nest auch einfach an einer Stelle, wo es für beide Seiten störend ist. Also wie verhalten?

Es gilt: Bitte nicht stören.

  •  Im Umkreis von drei bis vier Metern keine Störungen verursachen
  • Keine Erschütterungen, keine hektischen Bewegungen (Kleinkinder!)
  • Flugbahn freihalten, keine Manipulationen am Nest
  • Keinen Rauch oder Motoren, etwa Rasenmäher, in Nestnähe bringen
  • Nicht mit Wasserschlauch auf oder in Nestnähe spritzen.

Tag und Nacht auf Beutezug, fängt ein großes Volk täglich ein halbes Kilo Insekten, so viel wie fünf bis sechs Meisenfamilien. So bekommen die Riesenbrummer, die „Falken unter den Insekten“, eine bedeutende Rolle im Naturhaushalt – besonders Gärtner und Landwirte sollten das zu schätzen wissen.

Die Hornisse (vespa crabro) ist gefährdet und zählt wegen ihres Nutzens in der Natur zu den besonders geschützten Arten (Bundesartenschutzverordnung Anlage 1 in Verbindung mit § 20f Bundesnaturschutzgesetz). Sie darf nicht getötet, und ihr Nest darf nicht eigenmächtig entfernt oder zerstört werden. Dazu braucht es einen Hornissenspezialisten. Auskunft geben die Unteren Naturschutzbehörden bei den Landratsämtern, manche Imkervereine oder der örtliche Bund Naturschutz. 

Gut zu wissen: Der Hornissenstaat stirbt im Herbst mit den ersten Nachfrösten und bezieht ein Nest nie zweimal. Und bei einem Stich hilft: gut kühlen!

Weitere Tipps und Tricks für ein gutes Zusammenleben finden Sie im BN (online) Flyer. Dazu einfach den QR-Code mit der Handy Kamera erfassen oder direkt die Homepage besuchen: https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/tieren-helfen/hornissen.