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Gemeindeblatt-Artikel

Landesgartenschau Kirchheim 2024

05/2025 - Biber-Zuwachs, und was daran positiv ist

Was haben Artenvielfalt und Biber miteinander zu tun? Ganz einfach: Biber stellen Artenvielfalt wieder her. Von ihrem Dämme- und Burgenbau profitieren zurückgedrängte Arten. Diese Arten brauchen wir dringend.

Wie kann man ganz kurz die Notwendigkeit von Artenvielfalt darstellen? Vielleicht mit dem Wort Stabilität: Wir Menschen sind – das ist Stand der Forschung – in ein ökologisches Netz eingebunden, sind Teil davon, stehen nicht darüber. Der Umstand, dass wir dieses Netz erst ansatzweise erforscht haben und verstehen, heißt nicht, dass wir es so leichtfertig destabilisieren und zerstören dürfen, wie wir es aktuell tun. Da ist sich die Forschung einig.

Ebenfalls ist festgestellt, dass überall dort, wo Biber leben, die Artenvielfalt wieder zunimmt. Deshalb sollten wir sie begrüßen.

Es gibt auch die andere Seite: Die Veränderungen, die Biber in ihrem Lebensraum vornehmen, greifen in unser Leben ein: Gehölze werden durch Baumfällungen ausgedünnt und müssen geschützt werden. Wege und Straßen müssen geschützt werden. Ufernahe Landwirtschaft wird beeinträchtigt. Mensch und Hund sollen „ihren“ Badesee oder Bach jetzt mit dem Biber teilen. Das alles ist Veränderung, die mag man nicht. Das erforderliche Management kostet Aufwand und Geld. 

Was aber klar ist: Menschengemachte Artenschutzmaßnahmen, die auch nur annähernd so viel leisten wie unsere Biber, sind wesentlich teurer. So viel zu Nutzen und Kosten.

Noch ein paar Biber-Infos: 

Ein neues Biberrevier entsteht nur, wenn neue Gewässer entstehen, wie aktuell im Aschheimer Westen an der Grenze zu München. Oder wenn Biber ein Gewässer neu finden, wir hatten sie ja bei uns schon ausgerottet. So ein Revier ist mehrere Kilometer lang und wird von nur einer Biberfamilie bewohnt. Diese besteht im bayerischen Durchschnitt aus 3 bis 4 Bibern. Diese Familiengröße regulieren die Biber untereinander, ohne menschliches Eingreifen.

Biber, als größte europäische Nagetiere mit ca. 1 Meter Länge, leben vegetarisch und schwimmen lieber als zu gehen. Die Eingänge ihrer Burgen müssen aus Sicherheitsgründen unter Wasser liegen. Deshalb die Dämme und die Baumfällungen. Ansonsten lieben sie ihre Ruhe und keine Veränderungen außer denen, die sie selbst verursachen. So wie wir :-)

Auf gute Nachbarschaft!