04/2023 - Artenreichtum leicht erreichen
Der kalendarische Frühlingsanfang liegt schon hinter uns, Garten und Balkon liegen vor uns. Für den Start in die Saison ein paar Ideen und Aspekte:
In unserer sehr gut ausgenutzten Landschaft werden Lebensräume für Wildpflanzen immer kleiner. „Wilde Ecken“ in unseren Gärten gewinnen damit als Rückzugsgebiete der Natur zunehmend an Bedeutung. Eine motivierende Idee ist deshalb: Wenn jeder von uns ein Stückchen seines Gartens oder Balkons der Natur „zurück-schenkt“ und wieder „natürlich“ ohne Torf und Gift bewirtschaftet, kann sich mit der Zeit, über alle Gärten hinweg, eine große vernetzte Naturfläche ergeben. Und das ist gar nicht schwer: Fast in jedem Garten gibt es einen weniger aktiven oder ruhenden Bereich, der kaum Beachtung findet. Dort schon vorhandene „Ruderal“-Pflanzen lassen wir für unsere Insekten stehen und ergänzen sie durch heimische Wildpflanzen (auch gern Unkraut genannt).
Oder wir spendieren ein Stückchen unseres gepflegten Rasens für diese Idee. Von früher her bekannte Wiesenblumen sind:
- Primeln
- Akelei
- Storchschnabel
- Wiesensalbei
- Glockenblume
- Malve
- Johanniskraut
- Hornklee.
Wichtig ist dabei die einfache Bodenaufbereitung. Die meisten selten gewordenen Wildpflanzen lieben magere Böden. Man kann dafür die obere Humusschicht abtragen und z. B. durch ein Sand-Erde-Gemisch ersetzen. Im Verlauf der Evolution haben unsere Insekten Vorlieben für bestimmte lokale Pflanzen entwickelt. Pflanzen Sie die richtigen Pflanzen, kommen auch die passenden Insekten: Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und in ihrem Gefolge die Vögel. Sie „pflanzen“ damit Tiere! Sinngemäß gilt das alles auch für den Balkon. Probieren Sie es auf wenig Fläche aus. Und fügen Sie dann jedes Jahr ein Stückchen Naturgarten hinzu – gerne bis an die Grenzen. Viel Glück und viel Freude!