01/2026 - Hummeln, Schmetterlinge und Artenkrise

Wilde Hummeln fliegen und bestäuben Pflanzen auch bei schlechtem Wetter. Sie und viele andere heimische Insektenarten sind ein riesiger wirtschaftlicher und Gesundheitsgewinn, wenn es um unser Essen geht: Weil Honigbienen - die anderen Bestäuber - kann man zwar massenhaft züchten und bei Bedarf durch die Gegend fahren. Aber sie sind empfindliche Schönwetter-Flieger. Deshalb sichert erst die Kombination unsere Ernährung, denn: Über 80% aller Nutzpflanzen für unsere Ernährung brauchen die kleinen Nützlinge für die Bestäubung bzw. Ernte. Ohne sie sähe es auf dem Teller trostlos aus.
Es gibt viele andere Leistungen der biologischen Vielfalt der intakten Natur, Bestäubung ist nur ein anschauliches Beispiel. Da ist kaum zu verstehen, warum es im Verhältnis soviel mehr um Klima- und sowenig um Artenschutz geht. Noch weniger verständlich, wenn man sieht, wie sie verflochten sind: Je heißer es wird, umso mehr Arten sterben aus. Aber andererseits hilft uns eine intakte Natur am Besten gegen die Folgen des Klimawandels, indem sie kühlt, Schadstoffe bindet, Wasser filtert und speichert, Treibhausgase speichert, usw.. Klimaschutz ist Artenschutz und umgekehrt.
Artenvielfalt ist sogar vergleichsweise preiswert: Man muss hinschauen, hier und da umdenken, Pflanzen und Tieren Raum geben und sie wachsen lassen. Angefangen bei der Vielfalt der Pflanzen auf dem Balkon und im Garten. Der Winter ist ideal, um dafür alles vorzubereiten.




