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Baum des Jahres

Dr. Silvius Wodarz hatte als Vorsitzender des Umweltvereins Wahlstedt in Schleswig-Holstein im Jahr 1989 die Idee, jährlich eine Baumart zum „Baum des Jahres“ auszurufen. Die Stieleiche war der erste Jahresbaum. Seitdem ist der „Baum des Jahres“ zu einem festen Begriff geworden. Der Verein besteht auch heute noch; er trägt aber jetzt den Namen „Baum des Jahres e.V.“. Schon 1991 stellte Dr. Wodarz seine Aktivitäten auf eine breitere Basis und gründete das „Kuratorium Baum des Jahres (KBJ)“ als seinen Fachbeirat. Ihm gehören namhafte Persönlichkeiten und wichtige Natur- und Umweltverbände an. Das KBJ tritt einmal jährlich zusammen, um die Jahresaktivitäten zu planen und die drei Kandidaten für den übernächsten Jahresbaum festzulegen. Aus diesem „Trio“ wählen dann die KBJ-Mitglieder in einer schriftlichen Abstimmung den nächsten „Baum des Jahres“ aus.

Die Auswahlkriterien für die vorgeschlagenen Jahresbäume sind recht unterschiedlich: So soll das Wissen über bekannte Baumarten vertieft (z.B. Rotbuche, 1990) oder vom Aussterben bedrohte Bäume (z. B. Speierling, 1993) wieder stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden. Eine weitere Intention ist, dass Bäume, die in unseren Wirtschaftswäldern verdrängt worden sind, wieder vermehrt Berücksichtigung finden (z.B. Eibe, 1994). Auch die ökologische Bedeutung einer Baumart (z.B. Hainbuche, 1996) oder ein gefährdeter Lebensraum (z.B. Auwald mit Silberweide, 1999, oder mit Schwarzerle, 2003) können entscheidende Auswahlgründe sein. Grundsätzlich kann jede heimische Baumart einmal „Baum des Jahres“ werden. Alle Bäume des Jahres hier: www.baum-des-jahres.de

 

2007: Waldkiefer

Bescheidene Schönheit mit großem Überlebenswillen    Beitrag von Ludwig Holly

Mit etwa 110 Arten sind die Kiefern (Pinus) die artenreichste Gattung der Koniferen und die am weitesten verbreitete Baumgattung der Nordhemisphäre. Ökologisch und ökonomisch gelten sie als die wichtigste Baumgattung der Erde. Keine andere heimische Baumart hat ein so riesiges Verbreitungsgebiet wie die Waldkiefer (Pinus sylvestris)  Wegen ihres großen Lichtbedarfs ist die Waldkiefer, die in manchen Gegenden auch als Föhre bezeichnet wird, äußerst konkurrenzschwach. Wie fast alle Baumarten, wächst sie am Besten auf Standorten mit guter Wasser- und Nährstoffversorgung. Wenn man  sie aber dennoch vorwiegend auf Extremstandorten (armen, trockenen Sandböden, auf Felsen oder an Moorrändern) findet, so ist dies kein Widerspruch, denn nur hier kann sich gegen andere Baumarten durchsetzen. Als wahre  Überlebenskünstlerin stellt sie an die Nährkraft und den Wasserhaushalt des Bodens geringere Ansprüche als alle anderen  Baumarten. Die bekannten großen Kiefernwälder wurden am ausgehenden Mittelalter aber vorwiegend künstlich begründet, um die verödeten und herab gewirtschafteten Flächen zur Holzgewinnung schnell wieder forstlich nutzen zu können. So ist die Waldkiefer heute bei uns viel häufiger als sie es von Natur aus wäre.