Seidenschwanz
22/01/09 Erneut konnten Seidenschwänze beobachtet werden. Es waren 29 Vögel im Aschheimer Moos, und immer wieder vernahm ich das hohe sirrende Singen, das allerdings fast im Lärm der nahen Autobahn unterging. Die Vögel pickten heute übrigens eifrig Beeren von einem Ligusterbusch. Vor 2 Wochen trugen einige Hagebutten im Schnabel. (Hagebutten sind aber "alle".)
7/01/09 Vogelbeobachten bei -4°C und Hochnebel ist eigentlich ein Unternehmen, das man gerne schnell hinter sich bringt. Doch auch solche Tage können Erlebnistage werden. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich Seidenschwänze. Diese Vögel aus der nördlichen Taiga erscheinen als Wintergäste sporadisch und dann meist invasionsartig bei uns. Mal hatte ich von ihrem Auftauchen im Nymphenburger Park gehört, mal im Englischen Garten, doch noch nie hatte ich einen zu Gesicht bekommen. Es war ein ganz zartes klingelndes Sirren, das mich entfernt an eine Blaumeise erinnerte, doch in der Hecke saßen neben den Finken 2 größere Vögel, die gerade abflogen, als ich das Fernglas auf sie richtete. Als ich das Sirren erneut vernahm, saß ein ganzer Trupp dieser Vögel in der Hecke. Jetzt konnte ich sie mit dem Spektiv "einfangen", es waren wohl um die 40 Seidenschwänze. Hübsch und unverwechselbar waren sie mit ihren beigen Federhauben und den schwarzen Gesichtsmasken, dem beigen ins dunkle blaugrau übergehenden Rücken- und Schwanzgefieder, das mit einer breiten gelben Endbinde abschließt. Trotz auffallender gelber und weißer Flügelmuster (das Männchen hat dazu noch ein kleines rotes Flügelbändchen) bewahren die dezenten Farbabstimmungen den Vogel vor der klotzigen Buntheit des Stieglitzes. Unerwartet flog der ganze Trupp dann ab. Und jetzt sah ich in dem Flugverhalten die Verwechslungsmöglichkeit mit dem Star. Nicht nur die Silhouette, auch das enge Schwarmverhalten mit den synchronen Schwenks des schnell fliegenden Trupps, das war starengleich. Man sollte im Winter ruhig 2x hinsehen, ob da wirklich schon die ersten Stare daherkommen.