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Gemeindeblatt-Artikel

Landesgartenschau Kirchheim 2024

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Bodenbrüter 2023

BN- und LBV-Ortsgruppe:

Bodenbrüterbeobachtungen 2022 in den Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim

 

15.04.2023

Die BN-Ortsgruppe Aschheim-Feldkirchen-Kirchheim hat in 2022 gemeinsam mit der LBV-Ortsgruppe
Kirchheim-Heimstetten-Hausen ein Projekt zur Beobachtung von Bodenbrütern durchgeführt, als
Citizen-Science-Projekt.

  • Ein Citizen-Science-Projekt (übersetzt = Bürgerforschungs-Projekt) führt zusammen die Notwendigkeit von lokaler Naturbeobachtung für den Artenschutz
  • den Wunsch von Bürgern, sich für die Natur in ihrer Umgebung zu engagieren.

Vorgeschichte: Die BN-Ortsgruppe hat bereits von Ende 2017 bis Mitte 2020 ein Kiebitzschutzprojekt mit ähnlichem Inhalt durchgeführt, das zunächst wegen Corona unterbrochen, und anschließend in intensiver Zusammenarbeit mit der LBV-Ortsgruppe in 2022 geändert und neu gestartet wurde.

In 2022 haben wir uns konzentriert und begrenzt auf Beobachtungen: D.h. im Gegensatz zu 2019 wurden noch keine Bodenbrüter-Hinweischilder aufgestellt, und auch die Kommunikation mit den Landwirten (Kiebitzstammtisch) noch nicht wieder aufgenommen.

Andererseits haben wir erstmals eine moderne Beobachtungs-Erfassung angewendet, nämlich die Software ornitho.de vom DDA e.V. (Dachverband Deutscher Avifaunisten). Dazu gehört die Erfassungs-App NaturaList, mittels derer draußen im Feld die Beobachtungen erfasst werden können. Die über ornitho.de daraus generierten Daten (Excel-Liste) werden über die Open-Source-Software QGIS dargestellt. Indgesamt nahmen 10 BeobachterInnen teil.

(Auch Sie können Beobachtungen erfassen mit ornitho.de,  oder auf dem Handy mit der Erfassungs-App NaturaList.)

Schwerpunkt der Bodenbrüter-Erfassung sind Feldlerchen. Dazu kommen Einzelbeobachtungen von Kiebitz, Rebhuhn, Schafstelze und Wachtel. Zusätzlich wurden weitere Vogelarten erfasst, das ist jedoch nicht Thema dieses Berichts.

Beobachtungsbereich sind die drei Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim. Schwerpunkte sind

-  das Aschheimer und Kirchheimer Moos

-  der Bereich zwischen Aschheim und Dornach

-  in Feldkirchen-West der Bereich nördlich+südlich der S-Bahn

Highlight ist eine Kiebitzbrut (die Einzige!) westlich von Aschheim, wo sogar ein Jungvogel (Pulli) fotografisch dokumentiert wurde.

 

Bodenbrüter – Problematik und Ausblick:

Grundsätzlich nimmt die Zahl der in der Agrarlandschaft lebenden Bodenbrüter nochmals sehr viel schneller ab als die Zahl der Vögel insgesamt. Regional bereits vom Aussterben als Brutvögel bedroht sind Kiebitz und Rebhuhn. Ihr Überleben hängt davon ab, ob und wie schnell geeignete Schutzmaßnahmen beschlossen und durchgeführt werden. Würde Naturschutz den Landwirten angemessen bezahlt, gäbe es das Problem vermutlich nicht. Die derzeit vorhandenen Förderprogramme funktionieren nicht.

Beispiel Kiebitz: Gemäß aktuellem Stand der Forschung (bundesweite Kiebitzschutz AG des Thünen Instituts) müssten vielfach Kiebitzinseln im Sommergetreide angelegt werden, jeweils mindestens 0,5 Hektar groß, um das Überleben der Art zu sichern.

Aber auch die vielen Spaziergänger mit freilaufenden Hunden sind ein großes Problem, und verringern die letzten Lebensräume für die Bodenbrüter weiter.

D.h. hier besteht Handlungsbedarf, und der erste Schritt ist immer die Erfassung (Beobachtung und Dokumentation). Als nächste Schritte sollen die Aufstellung von Hinweisschildern und Gespräche mit den Zuständigen folgen.

Das Projekt wird in 2023 fortgesetzt.

Resümee zur Ausstellung unserer Ortsgruppe auf der Landesgartenschau Kirchheim 2024 (LGS)

Unsere Bund-Naturschutz-Ortsgruppe hat für die LGS einen eigenen Ausstellungsstand entwickelt und gebaut. Das Thema war die Artenvielfalt im Garten und auf dem Balkon: Wie kann man mit wenig Aufwand viel erreichen?!
 
Gemeinsam mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz und mit Unterstützung der Orts- und Kreisgruppen der umliegenden Landkreise einschl. München haben wir eine Standbetreuung organisiert, die mehr als 80% der Öffnungszeiten abgedeckt hat. Geöffnet war die LGS 8 Stunden am Tag, an 7 Tagen die Woche, 145 Tage lang! Damit war unser Beitrag zur Landesgartenschau unsere bisher größte Aktion in 18 Jahren Ortsgruppe!

Unsere Ausstellung kam gut an und wurde viel gelobt, von den Besuchern und den Standbetreuern, u.a. für ihre Verständlichkeit, die naturschutzfachliche Qualität, und die freundliche Atmosphäre. Wir hoffen, dass wir diesen Schwung in die Zeit nach der LGS mitnehmen!